Gemeinwohl-Ökonomie-Veranstaltung weckt Aufbruchstimmung

Unsere sehr gut besuchte Veranstaltung „Gemeinwohlökonomie - Zeit für eine neue Wirtschaft“ stellte einiges und einige auf den Kopf.

Im wahrsten Sinne des Wortes: Unsere sehr gut besuchte Veranstaltung "Gemeinwohlökonomie - Zeit für eine neue Wirtschaft" am letzten Freitag stellte einiges und einige auf den Kopf.

Christian Felber (Initiator der Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung) selbst eröffnete seinen Vortrag mit einem akrobatischen Radschlag, später machte er auch noch einen Kopfstand.

Bild 1: Christian Felbers akrobatischer Einstieg 

Die umgekehrte Perspektive ist gleichzeitig das Synonym dieses nachhaltigen Wirtschaftsmodells: weg vom reinen Profit und hin zum Gemeinwohlprinzip. Kernaussage seines Vortrages: Die Wirtschaft dient dem Menschen und nicht umgekehrt.

Der Kapitalismus, so Felber, fördere eherdie schlechten Eigenschaften der Menschen wie Gier, Geiz, Verantwortungslosigkeit und Umweltzerstörung. Laut einer Umfrage der Bertelsmann-Stiftung (2010) können sich 90% der Befragten in Deutschland und Österreich eine „neue Wirtschaftsordnung“ vorstellen. Wie wäre es also, wenn man die Sehnsucht der Menschen ernst nimmt und die Förderung der besten menschlichen Eigenschaften ins Zentrum stellt? Wenn Wertschätzung und Kooperation und das Gemeinwohl das Ziel der Wirtschaft wäre?

Felber stellte im Rahmen seines interaktiven Vortrages die Erstellung einer Gemeinwohl-Bilanz als konkretes und bereits etabliertes Instrument auf dem Weg hin zum Gemeinwohl-Unternehmen, -Initiative, oder -Kommune vor. Die weltweit aktive Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung wächst zurzeit sehr stark.

Bild 2: Felbers interaktiver Vortrag mit aktiver Publikumsbeteiligung.

Die im Anschluss an den beeindruckenden Vortrag von Uli Ahlke moderierte rege Podiumsdiskussion war mit unterschiedlichsten Positionen besetzt - von der Wirtschaftsförderung über die Wissenschaft, Verband bis zum Unternehmen - zeigte deutlich, wohin die Reise gehen könnte. Einig waren sich am Ende alle: So wie bisher kann es nicht weiter gehen. Die Gemeinwohl-Ökonomie ist nicht nur ein Wirtschaftsmodell, welches u.a. Fachkräfte anlockt, sondern hat entscheidendes Potenzial, den Mega-Herausforderungen Klima- und Umweltschutz systemisch verankert zu begegnen.

„Zufriedenheit“, das war die Antwort von Fritz Berkemeier (Geschäftsführer Autohaus Berkemeier) auf die Frage, was er seinen Kunden verkaufe. „Und natürlich Autos...“ Gerade die Autobranche befindet sich in einem rasanten Transformationsprozess. Die Gemeinwohl-Ökonomie nach ethischen Grundsätzen ist ein Schlüssel, um diesen Prozess zu unterstützen.

Die Quintessenz: Birgit Neyer (Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH, dritte von links), Susanne Schlüters Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e.V., Leiterin Kreisverband Steinfurt, fünfte von links) und Prof. Dr. Petra Teitscheid (Wirtschaftswissenschaftlerin der FH Münster, vierte von links) werden ein entsprechendes Workshop-Angebot allen interessierten Unternehmer_innen und Kommunen anbieten.
Und vielleicht stellt unsere ganze Region ihre Wirtschaft bald auf den Kopf...

Hinweise:

Am Gemeinwohl-Workshop Interessierte wenden sich bitte an die Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH unter https://westmbh.de/kontakt/.

Auf der Regionalkonferenz der Leader-Regionen Steinfurter Land und Tecklenburger Land am 19 November gibt es die Chance, mitzugestalten und die Gemeinwohl-Ökonomie in unserer Region zu verankern. Weitere Infos und Programm unter: https://wiewollenwirleben.net/aktuelles/beitrag/68

3. Bild: Podiumsrunde von links, Christian Felber (Initiator Gemeinwohl-Ökonomie-Bewegung), Fritz Berkemeier (Geschäftsführer Autohaus Berkemeier), Birgit Neyer (Geschäftsführerin der Wirtschaftsförderungs- und Entwicklungsgesellschaft Steinfurt mbH), Prof. Dr. Petra Teitscheid (Wirtschaftswissenschaftlerin der FH Münster), Susanne Schlüters Bundesverband mittelständische Wirtschaft, Unternehmerverband Deutschlands e.V., Leiterin Kreisverband Steinfurt), Uli Ahlke (1. Vorsitzende WieWollenWirLeben e.V.)

 

4. Bild: Orga-Team (WieWollenWirLeben e.V.), Unterstützer (LEADER-Region Steinfurter Land) und Mitwirkende

Bildnachweise: Claudia Mertins und Anna Ahlke